Ursprünge des Schellenbaums:
Schellenbäume sind orientalischen Ursprungs, der vermutlich in China liegt. Die Erfindung des Schellenbaumes kam über Indien nach Kleinasien, wo erstmalig die Leibgarde des Sultans Urchans (1326-1359) das Musizieren mit dem Schellenbaum in ihre Bräuche aufnahmen.
Diese, auch „Türkische Musik“ genannt, kam auch bei den europäischen Regiments-Musikern zur Zeit des Türkischen Krieges in Gebrauch. Zuerst in der polnischen und österreichischen Armee, dann zum Ende des 18. Jh. in der englischen und französischen Armee. So fand der Schellenbaum kurz nach 1800 Eingang bei den Musikkorps der französischen Konsulgarde, der späteren Garde Napoleons.
Der Schellenbaum hat seine äußeren Wesensmerkmale erst im türkischen Heer erhalten. Neben dem Halbmond sind hauptsächlich die eingefärbten Rossschweife, die seine türkische Abstammung unterstreichen. Sie wurden von den Würdezeichen hoher militärischer Würdenträger der türkischen Armee übernommen, weshalb der Schellenbaum auch als „Mohammeds Fahne“ bezeichnet wurde.
Schellenbäume haben in die preußische Armee erst nach 1815 und dann bei nur wenigen Regimenten Einzug gefunden. Nach den Befreiungskriegen waren zuerst die Stände, später auch Städte, die ihren Regimenten als Zeichen des vaterländischen Dankes solche Schellenbäume stifteten.
Um eine gewisse preußische Gleichheit zu erzielen, wurde für die Neuanschaffung von Schellenbäumen von Kaiser Wilhelm dem 2. im Jahre 1902 geltende Bestimmungen herausgegeben.
In der Chronik des Schützenvereins St. Margarethen wurde festgehalten, dass im Jahr 1900 die Generalversammlung die Anschaffung eines Schellenbaumes beschlossen hatte, der dann zum 30-jährigen Bestehen des Kriegervereins im Jahr 1901 angeschafft wurde.

Da der Schellenbaum ein wertvoller Blickfang ist, der seinesgleichen sucht und eine Bereicherung für jeden Umzug darstellt, wurde das Prunkstück des Vereins anlässlich des 100ten Geburtstags im Jahr 1999 von den Schützenbrüdern Reinhold Borgmeier und Josef Illigens vollständig restauriert.
An dieser Stelle den Schützenbrüdern nochmals ein herzliches Dankeschön.

Die Wesensmerkmale des St. Margarethen Schellenbaumes sind:
- Adler auf kleiner Kugel
- Halbmond
- Kleiner Arm mit 6 kleinen Glöckchen und 6 Sterne mit 2 kleinen schwarz-weißen Rossschweifen
- Zelt mit 4 kleinen Glöckchen
- Kleine Harfe mit 2 Glöckchen
- Mittlere Kugel
- Mittlerer Arm mit 6 Glöckchen und 6 Sternen und 2 rote Rossschweife
- Oberer Teller mit 8 Glöckchen groß/klein und 8 Sternen
- Große Harfe mit 4 Glöckchen
- Große Kugel
- Großer Arm mit 8 Glöckchen und 8 Sternen und 2 große schwarz-weiße Rossschweife
- Unterer Teller mit 7 Glöckchen und 7 Sternen

Technische Daten:

-        gesamte Höhe ca. 2500 mm 
-        Höhe beim Marsch ca.3700 mm
-        Gesamtgewicht ca. 18 KG
-        versicherter Wert: ca.50.000 €
-        historischer Wert: kaum ersetzbar



Die dem Schützenverein bekannten Träger des Schellenbaumes
Von 
1951 bis 1962 trugen ihn nachweislich:

- Paul Lipke
- Günther Heinenbruch
- Heinrich Siewecke
- Günther Schneider
- Alfons Deiters
- Karl Schlieper
- Herr Rückerhausen

Ab dem Jahr 
1962 über fast 30 Jahre bis 1991 trugen:

- Anton Kerkmann
- Karl Schlieper
- Josef Teigeler
- Herman Krabus

Einen Generationswechsel gab es dann im Jahr 1991. Die Offiziere der Jungschützenkompanie
- Peter Kleinediekmann
- Reinhard Freitag
- Manfred Selke und
- Bernhard Wilmsen übernahmen den Schellenbaum für die nächsten 10 Jahre.

Seit der Ernennung von Peter Kleinediekmann zum Major im Jahre 2002 hat nun Egbert Lipke die Ehre, Kompanieführer des Schellenbaums zu sein. Ihm zur Seite steht ein bewährtes Team. Da der über Jahrzehnte bestehende Standort in der Gaststätte Weimann aufgrund der Geschäftsaufgabe nicht mehr besteht, musste über einen neuen Standort nachgedacht werden. Dieser wurde nach Fertigstellung des vereinseigenen Schießheimes gefunden. Hier wird der Schellenbaum seinen neuen Standplatz bekommen und gemeinsam mit den Vereinsfahnen in einer Vitrine präsentiert.

Aktuell zählen folgende Offiziere zur Schellenbaumkompanie:


- Egbert Lipke
- Manfred Selke
- Berhard Wilmsen
- Martin Junkerjürgen
- Jens Gregor